„Emma soll wieder dampfen“: zweites Spendenziel ausgerufen

Geschrieben am um 17:23

Der KJI e.V. ist stolz, das erste Spendenziel der Aktion „Emma soll wieder dampfen“ erreicht zu haben: damit wurden 25.000 € durch mehr als 180 Spenden eingeworben. Die Vereinsmitglieder zeigen sich sehr dankbar für die großzügigen Zuwendungen. Da die Spendenaktion nach Crowdfunding-Motiven organisiert ist, wurden bereits zahlreiche Erinnerungsstücke als „Dankeschön“ versendet: so konnten bspw. 42 Abgüsse des Kesselschilds und 50 Exemplare eines extra für diese Aktion verfassten Buchs von ihren neuen Besitzern in Empfang genommen werden. Mitglied Benjamin Ebrecht dazu: „Ich möchte mich im Namen der Vereinsmitglieder ganz herzlich bei allen Unterstützern bedanken! Jeder Euro hilft uns, dem Ziel näher zu kommen, ‚Emma‘ in Zukunft dampfend in Magdeburgerforth erleben zu können. Darüber hinaus bedachten uns einige Eisenbahner auch mit passenden Sachzuwendungen“.

Zweites Ziel: Kesselaufarbeitung

Zwischenzeitlich wurde die Dampflok in Magdeburgerforth teilweise demontiert. Die Mitglieder haben den Kessel freigelegt und zur Befundung ins Erzgebirge transportieren lassen. Dort befindet er sich in der RVE-Werkstatt in Marienberg, die auf Schmalspurdampfloks wie „Emma“ spezialisiert ist. Die Befundung inklusive einer Wasserdruckprobe konnte mit guten Ergebnissen abgeschlossen werden: es sind lediglich kleinere Reparaturen vorzunehmen und Undichtigkeiten zu beheben. Außerdem soll vorsorglich der Rohrsatz des Kessels ausgetauscht werden. Zwar zeigte er sich in insgesamt noch brauchbarem Zustand, jedoch wäre in den nächsten Jahren ein Ausbesserungsbedarf zu erwarten. Dieser könnte die Vereinsmitglieder kurz vor einem geplanten Einsatz der Lok treffen und würde einen großen Reparaturaufwand bedeuten. Derartige Arbeiten können nicht vor Ort in Magdeburgerforth ausgeführt werden und würden einen etwaigen, kurzfristigen Reparaturaufwand weiter steigern. Daher wird der Austausch bereits jetzt vollzogen. Nach der erwähnten Befundung liegt aus Marienberg nun ein entsprechender Kostenvoranschlag vor. Auf diesem basierend ruft der KJI e.V. das zweite Spendenziel bezüglich der Aktion „Emma soll wieder dampfen“ aus: es sollen weitere 30.000 € für die Kesselaufarbeitung gesammelt werden. Damit erhöht sich der Gesamtbetrag der Spendenaktion auf 55.000€. Benjamin Ebrecht erläutert: „Wir gehen von einem sechsstelligen Betrag aus, der bis zur Inbetriebnahme notwendig werden wird. Parallel versuchen wir, auch über Fördermittel Gelder einzuwerben.“

Fortschritte bei der Ausrüstung

Um noch einmal auf die Fortschritte zurückzukommen, welche die Dampflokfreunde aus Magdeburgerforth bereits im Rahmen des ersten Spendenziels anvisierten: dieser Betrag wurde gesammelt, um Ersatzteile zu beschaffen. Da die Lok unvollständig nach Magdeburgerforth gelangte, müssen einige Teile neu beschafft werden, ohne die eine Dampflok nicht betrieben werden kann.

Zu den ersten Ersatzteilen, die der Verein gekauft hat, gehört ein Läutewerk, das der Bimmelbahn ihre typische Geräuschkulisse verleihen wird. „Es wird zwar erst in einer späteren Phase der Aufarbeitung benötigt – doch die Gelegenheit war günstig“, erklärt Benjamin Ebrecht. In einem zu überführenden Personenwagen gelangte das aus Hessen beschaffte Teil via Berlin nach Magdeburgerforth – so konnten Transportkosten eingespart werden.

Auch ein Turbogenerator zählt zu den bereits gekauften Ersatzteilen – er wird nach seiner Aufarbeitung mittels einer Dampfturbine den Strom bereitstellen, um die elektrischen Teile der Dampflok zu betreiben. Zu diesen gehört die Beleuchtung, für die sechs historische Laternen erworben werden konnten.

Weiterhin wurde der Verein von einem Eisenbahner aus der Region kontaktiert und hat nunmehr die Übernahme von Dampfstrahlpumpen in Aussicht. „Das passt sehr gut zur Kesselaufarbeitung, welche wir uns mit dem zweiten Spendenziel vornehmen. Denn die Dampfstrahlpumpen gehören zu den Fehlteilen – als Teil der Kesselausrüstung wird mit ihnen Wasser in den unter Druck stehenden Kessel nachgespeist“, erklärt Carsten Müller, der als Vereinsmitglied bereits eine Ausbildung zum Dampflokheizer begonnen hat.

Nicht zuletzt ermöglichte die Spendenaktion einen Kontakt zu verschiedenen Dampfloksachverständigen, von denen einer einen passenden „Öler“ anbot: diese Schmierölpumpe wird benötigt, um die Dampfzylinder fortwährend mit einem Ölfilm zu versorgen. Sie ist sehr kompakt und passt gut zur Größe der Dampflok.

Die Vereinsmitglieder setzen ihre Ersatzteiloffensive fort, denn es wird ja auch noch eine Luftpumpe für die Druckluftbremse benötigt. Um die Zeit gut zu nutzen, wird parallel die Aufarbeitung des Kessels vorbereit. Auf einen Zeitplan für die Inbetriebnahme der Lok wollen sich die Mitglieder aber nicht festlegen – er hängt maßgeblich vom Tempo ab, mit dem Finanzmittel akquiriert werden können.

 

Das Bild zeigt den Kessel der Dampflok. Nach der Demontage wurde er in die RVE-Werkstatt Marienberg transportiert.

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